Sweatjacke für den Mann - so ein Desaster!

Also so schluderig und falsch habe ich noch nie genäht. Und warum dies bei dem ersten Teil für meinen Freund passieren musste, ist mir sehr schleierhaft. Da er gern Sweatjacken anzieht, wollte ich ihm eine nähen. Der 10 Jährige Stoffladengeburtstag von Malu in Dresden kam mir entgegen. Nochmals meinen herzlichen Glückwunsch!
Ich kaufte an einem Aktionstag für einen bestimmten Betrag ein und bekam 1m Sweatstoff geschenkt. Also nahm ich gleich 1,8m eines dunklen, schönen, griffigen, blauen Sweatstoffes und bezahlte nur 0,8m.




Als Schnittmuster wollte ich die Überzieh-Übergangsjacke von Rotbart nehmen, die es kurz zuvor kostenlos im Adventskalender der "Die Ebookmacher" auf Faceb**** gab. 




Und die Kaskade der Reinfälle begann: 
  • Die Jacke ist für nicht dehnbaren Stoff ausgelegt! Egal, ich nehme sie trotzdem. Also habe ich sie in der L zugeschnitten.
  • Mist, ich habe die gesamte Jacke gegen den Fadenlauf zugeschnitten. Das fiel mir erst auf, als ich die erste Naht machen wollte. Da war es zu spät. Da ich noch nie mit 1,8m Stoff zu tun hatte und im halbdunkel nachts zuschnitt, habe ich da mächtig was versemmelt. Den Stoff wollte ich nicht weg werfen. Also habe ich sie trotzdem genäht.
  • Sie erschien mir im Nähprozess sehr lang. Also habe ich eine Kaufjacke nachgemessen und das Vorderteil entsprechend gekürzt. Aber ich musste dafür mittig Stoff rausnehmen, da die Taschen schon angenäht waren (mit Bündchen und so).
  • Dann war die Jacke vieeeeel zu kurz. So ein Mist. Ich hätte sie jetzt gern zum zweiten Mal am liebsten weggeworfen.
  • Also die weggeschnittenen Stoffstücke wieder suchen und wieder einnähen. In dem Zuge habe ich die blauen Paspeln eingenäht. Die sind auch elastisch. Ich hätte mehr stecken müssen. Sie sind wirklich überhaupt nicht gleichmäßig. Aber Auftrennen wollte ich nicht noch einmal.
  • Den Versäuberungsstreifen der Naht Kapuze/Hals habe ich aus dem Kapuzeninnenstoff, ein Jersey mit glatter Oberfläche zugeschnitten. Trotz guten Stecken ist er mir mehrmals innen weggerutscht, auch an der vorderen Kante zum Reißverschluss. Meinen Freund stört es nicht, aber ich sehe es immer! Es sieht einfach nicht so perfekt aus, wie es müsste. Aber auch da habe ich mich zum Ändern bisher nicht aufraffen können.


Endergebnis: Mein Freund liebt diese Jacke und zieht sie richtig viel an. Ihm sind die ganzen Nähfehler egal.



Eine Kordel haben wir immer noch nicht besorgt. Bisher aber auch nicht vermisst. Vermutlich kommt nie eine ;)


So richtig treffen die Paspel auch nicht aufeinander....

Nach mehrmaligem Waschen ist der Stoff immer noch schön, nur die Paspel sieht nicht mehr so toll aus. Das ärgert mich. Ich hatte das Paspelband wieder bei Tigerlilly gekauft, wie vorher schon mal weißes, und das sieht nach einem Jahr noch wie neu aus. Aber das blaue sieht nach wenigen Wochen leider nicht mehr gut aus, Schade!


Der Kapuzeninnenstoff passend zu seiner Leidenschaft - der Musik!
Stoff: Sweat von Malu Nähcafé
Schnitt: Überziehjacke von Rotbart
Verlinkt:  CreadienstagDvDthecreativelovers, handmadeontuesday

Fotos: Anfang März 2020 auf den Schrammsteinen in der Sächsischen Schweiz!

Und das auch in der Sächsischen Schweiz, am Tag nach der Schrammstein-Tour schien die Sonne, als wir auf dem Kuhstall waren.

Kommentare

  1. Kopf hoch, das hat jeder von uns schon erlebt. Das Ergebnis schaut super aus. Ich habe noch nie eine Jacke genäht.... kleiner Angsthase. 😁 Das dein Liebster sie gerne trägt ist doch ein super Lob und das nächste mal klappt ea besser...

    Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea 👍

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  2. Glaub mir: Die ganzen "Nähfehler" siehst nur Du ganz allein! Wenn er sie gerne anzieht, ist alles gut! Die Teilung mit der Paspel sieht (zumindest hier auf den Bildern, also Sicht von Außen) einfach gewollt aus. Das muss so! ;-) Alles gut, der Träger ist glücklich! Und bei der nächsten Jacke wird alles anders, denn jetzt hast du die Erfahrung. Wer keine Fehler macht, kann auch nix lernen. Liebe Grüße, Gabi

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