Eine lässige Ludwig aus Breitcord

Mitte Oktober startete Svenja von Lotte&Ludwig einen SewAlong zu all ihren Schnitten. In einer Facebookgruppe hat sie regelmäßig Videos zu verschiedenen Themen hochgeladen und man konnte sich Hilfe bei der Schnittanpassung holen. Die Idee fand ich toll, auch der vielwöchige Zeitraum ist klasse, da man sich so nicht unter Druck fühlen muss, etwas in 2 Wochen schaffen zu müssen.

Ich hatte lange überlegt, was ich nähen möchte. Ein Kleid (ich habe noch einen tollen Wollstoff da, den ich mal für ein Kleid kaufte), oder beginne ich mit einem einfacheren Schnitt für den Einstieg in die Lotte&Ludwig Schnitte? Am letzten Tag, an dem man ihre Schnitte noch mit SewAlong Rabatt kaufen konnte, entschied ich mich für die Ludwig Lässig Hose.

Diese ist beliebt, in der SewAlong Gruppe wurde auch diskutiert, dass viele den Schnitt nicht erwerben, weil das Wadenmaß so eng ist und da viele weit drüber sind. Ich habe vorm Schnitt abpausen auch noch etliche Nähbeispiele angeschaut um eine Idee zu bekommen, wie ich die Hose am liebsten an mir haben möchte. Letzendlich habe ich die Hose am Bund nach meinem Hüftmaß (Größe 40) abgepaust und nach unten hin in die nächst größere Größe auslaufen lassen. Ein paar Zentimeter hatte ich unten auch zugegeben, die ich dann ja nach Belieben wieder weg schneiden konnte. Ich wollte die Hose aber nicht zu kurz haben.

Das besondere an dem Schnitt ist der schräge Verschluss und die 2 Bundfalten neben den Taschen.

Den schwarzen, dicken, nicht elastischen Breitcord habe ich von einer Freundin meiner Oma bekommen. Der muss schon sehr alt sein, war super weich als er ankam und nach dem Waschen Brett hart. Ich war enttäuscht und überlegte kurz ob er direkt in die Mülltonne kommt. Er hatte auch ein seltsames Maß, sehr lang, aber gerade mal 80cm breit. Damit er für die Hose reicht, musste ich die Beine entgegengesetzt zuschneiden, also einmal mit dem Cordstrich und einmal entgegen. Und das sehe ich nun, wenn ich an mir hinunterschaue. Das Licht wird unterschiedlich gebrochen an beiden Hosenbeinen. Aber es ist nicht so schlimm. Ich habe diesen Stoff auch gewählt, weil ich sonst nicht wusste, was mit dem schwarzen Stoff anstellen.

Hier sieht man unterschiedliche Schattierungen des Schwarz, was vllt an der unterschiedlichen Strichrichtung vom Cord liegt.

Die erste Anprobe ergab, dass mir die Hose an Beinen doch zu weit ist, an den Waden aber wieder gut sind. Also habe ich zwischen Hüfte (unterhalb der schon genähten Hosentaschen) und Knie innen wie außen nochmal je 0,5 Zentimeter, also pro Bein 2 Zentimeter, weggenommen und langsam in die alte Naht auslaufen lassen. Schaut man sich dien Schnitt auch an, macht es unterhalb der Hüfte einen (wie ich finde) mächtigen Bogen Richtung Bein. Dies sah an mir auch als hätte ich Reiterhosen-Beine, und sowas lohnt ja nicht wirklich zu imitieren ... .

Das Oberteil ist auch selbst genäht aus WolleSeide von DanischPur in der Farbe Hokkaido, hat es aber nie auf den Blog geschafft. Der Stoff ist so durchsichtig, dass ich es immer nur als Unterhemd trage ;)

Jetzt bin ich mit der Hose voll zufrieden, Ich habe eine gute Länge gefunden und die Hose zum Aufknöpfen genäht. Am hinteren Bundteil wird ein Gummi eingenäht, daher kann ich die Hose auch Herunterziehen, ohne die 6 Knöpfe zu öffnen. Das hat sich schon als vorteilhaft herausgestellt.

Entgegen dem Schnittmuster habe ich noch Hosentaschen hinten, brauche ich immer. Die Schnittteile habe ich von der Jeanshose von Hilli Hiltrud genommen und nach Gefühl aufgenäht. Passt ganz gut so.

Diese Hose werde ich sicher oft tragen, nicht im Winter, da der Cord doch recht an der Strumpfhose hängen bleibt. Aber dann im Frühling wieder.

Schnitt: Ludwig Lässig in Größe 40, an der Wade in Größe 42

Stoff: Breitcord (geschenkt)

Knöpfe etc.: aus dem Fundus

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