Badeanzug Bahama

Viele Dinge, die ich nähe, sind aus der Not geboren, weil ich im Laden nichts finde. Oder weil ich nicht gern einkaufe und die Geduld nicht reicht, dass ich mit irgendwas mal in die Umkleidekabine gehe...Bademode lag auch schon seit vielen Jahren an, das Unterteil ging noch gut, das Oberteil hatte ich mal SecondHand dazugekauft in Guatemala, weil ich das Originale verloren hatte. Und mein Guatemala-Jahr ist schon 10 Jahre her...ihr könnt es euch denken, ich will den alten Bikini schon lange ersetzen.

Und letztes Jahr im Sommer war es dann soweit, ich habe meinen Schrank mit 3 Badeanzügen aufgefüllt. Getragen aber erst jetzt, da der Sommer so verregnet war und kalt war. Ausschlaggebend war der Beitrag von Verfliest und zugenäht. Die Zeitschrift La Maison Victor 4/19 habe ich mir dann auch bestellt, einen blumigen Badeanzugstoff bei Dresowka in Polen gekauft, alle anderen Zutaten bei Sewy bekommen.

seitliche Raffung (und oben sieht man auch
etwas zu großen Zug durch den Unterbrustgummi...)

Der erste Badeanzug war tatsächlich zu eng und nicht lang genug. Nina hatte ja schon beschrieben, dass durch die seitliche Raffung und Reihenfolge des Nähens ein Anprobieren zwischendurch nicht möglich ist. Leider war der schöne bunte Stoff von Dresowka dann auch alle. Daher hatte ich Versuch Nummer 1 unter der Brust abgeschnitten und aus dem Reststoff ein neues Höschen genäht. Somit war nicht alles für die Tonne.

Man sieht gut, wie es die Seitennaht unter der Brust verzieht.
Auch da ist der breite Gummi zu eng gewählt.

Viele Schnittteile sind mit Badefutter unterlegt. Hier weißes Futter,
beim anderen Stoff habe ich schwarzes Badefutter.

Ersatzstoff hatte ich dann direkt bei Sewy bestellt, weil ich ja eh wieder Gummis etc. brauchte. Damit habe ich dann eine Größe weiter genäht und die Träger nochmal zusätzlich verlängert. Auch Brustcups hatte ich hier eingenäht, die habe ich mal am Morgen an meine Oberweite und Form angepasst. In einer Stunde, die ich vor dem Kind aufgestanden bin :P

rechts BH zum Form abnehmen, in der Mitte das Papierschnittteil und links ein fertiger Brustcup

Anders als Nina kam ich mit dem Badegummi besser klar kam als mit Framilastic. Letzteres hatte ich probiert, aber da hätte ich weniger Zug drauf geben dürfen, das hat sehr in die Haut eingeschnitten.

überkreuzte Vorderteile

Und neben dem Badeanzug und dem improvisierten Bikini hatte ich auch noch ein Kaufbadeanzug (ich hatte doch mal einen gekauft, der mich aber nicht überzeugt hatte) geändert. Der gekaufte hat ein langes Oberteil, aber es ist immer hochgerutscht im Wasser und das hat genervt. Die Hose dagegen hat im Schritt eingeschnitten. Das Oberteil habe ich also abgeschnitten und den schwarzen Bund direkt unter der Brust wieder angenäht. Von dem abgeschnittenen Stoff nutzte ich einen Teil und habe in der Hose im Schritt einen Zwickel eingenäht. Ha, jetzt liebe ich den Badeanzug (für den ich nicht top rasiert sein muss).

So sieht es angezogen aus.

Die nächsten 15 Jahre bin ich nun für Schwimmaktionen (wenn es nicht gerade nackt baden im See ist, das geht immer!) gut gerüstet.

Sieht ein wenig aus wie Reptilienhaut, aber ich mag es. Und ab damit zum MeMadeMittwoch!