3 Kleiderlose Jahre sind vorbei

(Werbung)  Das letzte Mal ein Kleid trug ich vor der Schwangerschaft, im Sommer, auf einem Gartenfest. Mit 10 Kilo weniger auf den Rippen durch eine zerronnene Beziehung im Frühling konnte ich die Größe S tragen. Das Kleid saß super, ich fühlte mich wieder so schön schlank wie als Jugendliche. Das war also der einzig positive Effekt, auch wenn die Diät keine gesunde war. 
Auf besagter Gartenfeier lernte ich einen tollen Mann kennen - von dem ich dann ein dreiviertel Jahr später schwanger war. Also Kleider konnte ich im Sommer darauf nicht mehr tragen, bzw. hatte ich keines wo das Bäuchlein reinpasste. Im nächsten Sommer musste meine Garderobe angepasst sein auf eine ständige, simple Zugänglichkeit zur Brust (oft habe ich mich gefragt, warum die Milchdrüsen nicht irgendwo am Arm sitzen sondern in der Körpermitte). Auch dieses Jahr im Sommer hatte ich noch nicht wirklich an Kleider gedacht bis wir zu einer Hochzeit (nicht meiner) fuhren. Der Kleine war so abgelenkt von all dem Wunderbaren an diesem Tag, dass ich nie mein Kleid in der Öffentlichkeit lupfen musste zum Stillen. Ein zweites, wenig festliches, hatte ich dabei mit großer Knopfleiste vorn. Aber angezogen hatte ich es nicht.
Doch erst jetzt im Herbst wurde mir bewusst, dass ich Kleidern wieder eine Chance geben kann. Also nutzte ich die Gelegenheit des Designnähens für Schnittquelle um mir neben > einem Oberteil aus dem Schnitt Tingry < auch ein Kleid zu nähen.

Beim nächsten Shooting auf die Hände achten ;)

Manchmal wäre es gut, sich länger Gedanken über bestimmte Wortkombinationen zu machen. Als ich im Stoffladen stand, wirkte nur das Wort "Strickstoff" in meinem Gedächtnis nach, nicht aber das kleine Wort "feine", welches davor stand. Im Einkaufskorb landete also ein heruntergesetzter schwarz/weißer Strickstoff, der alles andere als fein war und ich dazu noch unsicher, ob er mir überhaupt steht. Allerdings konnte ich mir aus keinem der gebotenen Stoffe ein Kleid für mich vorstellen. Bei diesem war ich immerhin neugierig, ob er mir an mir gefällt.

Wieder mit Wasserfallausschnitt

Das Kleid ist schnell genäht, auch hier hatte ich von Taille zu Hüfte einen Zentimeter weiter zugeschnitten und diesen bis zum Saum beibehalten. Die Asymmetrie des Ausschnittes wird durch einen grünen, farblich abgesetzten Riegel gehalten. Die erste Anprobe vorm Spiegel gefiel mir gut, am unteren Rücken evtl etwas viel Stoff. Dort etwas wegzunehmen würde aber, denke ich, wieder das Bäuchlein vorn betonen, welches ich immer kaschiere (zumindest im Stehen ;) ).

farblich abgesetzter Riegel in meiner Lieblingsfarbe grün

Im belebten Dresden haben wir dann wieder fotografiert. Und ich fühlte mich sehr wohl im Kleid. Als ich mir dann jedoch die Bilder daheim ansah, mhm, da dachte ich: "Ohje". Ich finde meine Schultern und mein Rücken wirken so dermaßen breit, das ist so schade. Kann das wirklich am falschen Stoff liegen? Ich habe das Kleid in exakt derselben Größe wie das >Oberteil< zugeschnitten, und auch dort liegen die Ärmel wie näher an am Arm. Einfach drauf los schnippeln traue ich mich aber auch nicht. Ärmel nochmal ab und etwas an der Schulter weggenommen, kann das funktionieren? Hat da jemand Erfahrung und einen Tipp? 

Seht ihr das mit den breiten Schultern? Kann ich das verbessern? Ich brauche Hilfe!

In den Farben fühle ich mich wohl, aber nicht mit den bulligen Schultern.....

(Das Schnittmuster wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt.)
Kosten: 2m Stoff für 9,98€
Schnitt: Kleid Tingry von Schnittquelle
Stoff: Karstadt
Fotos: Martin Andersson

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