Lederschuhe

Nachdem ich ein paar Kinderschuhe und sogar schon 2 Paar Stoffschuhe (eines davon zu groß und daher unfertig weiterverkauft) genäht habe, wollte ich warme Schuhe aus Leder mit Walkfütterung für mich nähen. Dafür wurde zuerst Ebay Kleinanzeigen durchforstet und ich habe eine schwarze Echtlederjacke ergattert für 15€, wenn ich mich richtig erinnere. Diese ist XXL gewesen mit möglichst wenig Teilungsnähten, damit die Lederstücke so groß wie möglich sind. Die Jacke hatte ich in einem Rutsch vollständig in Einzelteile zerlegt, wo ich schon mal dabei war.

Das Schnittmuster der BigTaps aus dem Fluffstore habe ich mir in der 40 ausgedruckt. Da die Stoffschuhe in der 41 ja etwas groß waren. Diesmal musste ich aufpassen, da bei Leder die Nähweise etwas anders ist und ich hier und da keine Nahtzugabe hinzugeben musste oder eine größere Nahtzugabe machen wollte, da ich die Sohlen nur kleben und nicht nähen wollte.

Die Maschine hat auch alles ganz gut hinbekommen. Die Walkfütterung war der Rest eines Mantels, aus dem schon eine Weste entstand, mehrere Kinderhandschuhe (weil wir die immer schnell verloren hatten) und die Drückeberga-Jacke. Nach den Schuhen ist der Mantel nun aufgebraucht. Hier und da hat die Nadel den Unterfaden an ganz dicken Stellen nicht bekommen, aber das fällt nicht weiter ins Gewicht.

Den Schaft hatte ich verlängert nach dem Vorbild meiner Wildling-Schuhe und die Rundung über der Ferse entfernt. Auch die Fersenkappe sieht anders aus als im Schnitt.

Als ich soweit war, dass die Vorder- und Hinterteile soweit zusammen waren, dass ein Fußtest gemacht werden kann, puh, war der Schuh viel zu groß. Aber ich hoffte, dass es noch wird, wenn die feste Sohl dran ist. Dafür habe ich diesmal eine teurere Vibramsohle mit 6mm dicke ausgewählt, da es ja ein Schuh für kalte Tage werden sollte. Hier zeigte sich schon der Unterschied zur 3,5mm Sohle - 6mm gehen wirklich schwer mit der Schere zu schneiden! Aber es war mit einer sehr scharfen Schere gerade noch machbar.

Ich hatte diese Sohle angebracht, aber sie war viel zu groß, der Fuß zu breit und es drückt an der Stelle, wo die Zunge losgeht. Ich hätte heulen können und habe erstmal alles in die Ecke geworfen. Eine Woche später habe ich tatsächlich einen Fön gekauft, bisher hatten wir keine. Mit Wärme wollte ich den Kleber wieder aktivieren und die Sohle lösen. Etwas hat die Wärme auch gebracht, aber ich musste trotzdem arg reißen, dass ich die Sohle wieder in der Hand hatte. Ich habe dann die Brandsohle wieder gelöst und auch diese kleiner zugeschnitten. Danach das Leder wieder an die Brandsohle geklebt und danach eine neu zugeschnittene Plastiksohle dran, denn die andere konnte ich nicht um 0,5-0,7cm schmaler schneiden, dafür dar sie zu dick.

Der Schuh ist immer noch zu lang, ich hätte das Leder verstärken müssen, damit es sich nicht dehnt und der Schuh angezogen weniger Wellen schlägt. Aber sie nochmal aufzumachen würde länger dauern als sie neu zu nähen. Mit einer Schurwoll-Einlegesohle aus dem Geschäft trage ich sie hier und da, weil ich soviel Zeit investiert habe. Bisher fühlten sie sich wärmer an als die Wildlinge. Aber so richtig schön finde ich sie leider nicht....Schade! Noch ist mehr als genug Leder da, um einen neuen Versuch zu starten - im Herbst - frühestens ;)

Verlinkt: Creativelovers, SewLaLa, DDD